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Mein erstes Skizzenbuch-Date: Was ich beim Zeichnen in der Öffentlichkeit gelernt habe

Lange Zeit war mein Skizzenbuch mein Zufluchtsort – ein Ort, an dem meine Kunst sicher vor neugierigen Blicken war. Ich entschied, was ich mit der Welt teilen wollte und was nur für meine Augen bestimmt blieb. Die Idee, in der Öffentlichkeit zu zeichnen, schien mir unvorstellbar und löste sofort ein mulmiges Gefühl aus. Was, wenn jemand stehen bleibt und zuschaut? Was, wenn sie tuscheln oder einen blöden Kommentar machen? Die Angst vor der Bewertung war größer als mein Wunsch, die Welt um mich herum festzuhalten. Aber irgendwann wurde der Wunsch zu groß, und die Angst schien kleiner. 

Auf meinen Ausflug begleiteten mich meine liebsten Materialien: 

  • ein Hahnemühle Nostalgie Skizzenbuch A5
  • Caran d'Ache Luminance Stifte
  • Caran d'Ache Museum Aquarelle Stifte
  • Derwent Drawing Stifte
  • Faber-Castell Grip Druckbleistifte in 0.5 und 0.7 
  • und ein Anspitzer sowie Radiergummi

Ich wollte mich so wohl wie möglich fühlen und nahm die Materialien mit, die mir das Zeichnen erleichtern und mir die meiste Freude bereiteten. So konnte ich mich ganz auf den Prozess konzentrieren. 

Ich beschloss, es langsam anzugehen und mir selbst den Druck zu nehmen. Mein erster Schritt war ein kleines, gemütliches Café an einem Nachmittag, als kaum jemand da war. Es war perfekt. Ich setzte mich in eine ruhige Ecke, gönnte mir eine süße Belohnung, zog mein Skizzenbuch hervor und gab mir eine einfache Regel: Es muss nicht perfekt sein. Es geht nicht um ein makelloses Kunstwerk, sondern darum, den Moment einzufangen. Das Skizzieren draußen ist anders als zu Hause – es ist weniger präzise, weniger detailliert, aber dafür ehrlicher und spontaner. Die Unruhe des Augenblicks wird Teil der Zeichnung.

 

Nach diesem kleinen Erfolg wagte ich den nächsten Schritt: den Park. Ich fand eine ruhige und versteckte Wiese unter einem Baum und begann zu zeichnen, während die Sonne langsam tiefer sank. Die Zeit verflog. Ich war so vertieft in das Festhalten des Lichts und der Schatten, dass ich alles um mich herum vergaß. Im Café fiel es mir noch schwer mich fallen zu lassen und mich nur auf das Zeichnen zu konzentrieren. Aber als ich dort im Grünen saß, gab es nur noch mich und mein Skizzenbuch. Es war magisch. Ich war über mich hinausgewachsen und hatte dabei unglaublich viel Spaß. Einige der Skizzen musste ich allerdings zu Hause beenden, da irgendwann die Sonne unterging und die Mücken mich verscheuchten. 

 

Am nächsten Tag wiederholte ich mein Skizzenbuch-Date. Es fühlte sich schon viel leichter an, fast schon normal. Die anfängliche Anspannung war einer aufregenden Neugier gewichen. Ich zeichne immer noch gerne an ruhigen Orten, aber ich bin nicht mehr von der Angst gefangen. Wer weiß, vielleicht sitze ich ja bald an belebten Plätzen und halte das geschäftige Treiben fest.

 

Trau dich, deinen ersten Strich in der Öffentlichkeit zu machen. Es geht nicht darum, ein Meisterwerk zu schaffen, sondern darum, den Moment zu erleben und deinen Mut zu feiern. Und wer weiß, vielleicht findest du dabei nicht nur ein neues Motiv, sondern auch ein neues Stück Freiheit.

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